Masken-Know-How muss in Deutschland bleiben
Noch laufen die Maskenmaschinen bei der SWS-Medicare, sowie bei einigen anderen Verbandsmitgliedern. Die Mitglieder des im März 2021 gegründeten Maskenverbandes Deutschland können bei Volllast aktuell zusammen mit ca. 4600 Mitarbeitern knapp 30 Millionen FFP2 Masken wöchentlich sowie 50 Millionen OP Masken produzieren. Damit bildet der Verband in etwa 60 Prozent des Maskenproduktionsvolumens in Deutschland ab.
Trotz der noch guten Auftragslage durch Staatsaufträge, macht man sich schon Sorgen, das im Herbst noch mehr Unternehmen schließen müssen – einige Maskenhersteller haben ihre Produktion bereits geschlossen, da sie keine Staatsaufträge haben. „Wir wünschen uns eine Regelung, mit der wir unsere Produktionen in einer Grundlast sichern können“, erklärt der Gründer des Deutschen Maskenverbundes und Geschäftsinhaber von SWS Medicare, Orhan Söhmelioglu, dem SPD Parteivorsitzenden Norbert-Walter Borjans, der extra zum Verwaltungssitz der Firma in Moosburg gekommen war, um sich die Forderungen und Wünsche der Hersteller von Masken ‚Made in Germany‘ anzuhören.
Borjans wurde zu dem Gespräch begleitet von der stellvertretenden Vorsitzenden der SPD im Bayerischen Landtag, Ruth Müller, aus dem Nachbarlandkreis Landshut sowie dem Freisinger Bundestagskandidaten Andreas Mehltretter. Borjans hatte sich im Vorfeld des Gesprächs gemeinsam mit Andreas Mehltretter und Ruth Müller, MdL beim Besuch der Produktionsstätte der SWS-Medicare in Altheim ein Bild vom Produktionsstandort gemacht.
Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass alles dafür getan werden muss, um eine nachhaltige Produktions- und Lieferstabilität von medizinischen Schutzmasken auch nach Ende der Pandemie für die deutsche Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten. „Das Know-How, das für die Produktion deutscher Masken bei uns im Land in beeindruckend kurzer Zeit aufgebaut worden ist darf nicht wieder abwandern“, so der Freisinger Stadtrat und Bundestagskandidat Andreas Mehltretter. Die Landtagsabgeordnete Ruth Müller pflichtete ihm bei und fordert auf Bundesebene klare Ausschreibungskriterien bei der künftigen Vergabe von Maskenproduktionsaufträgen: „Was wir auf keinen Fall mehr brauchen können, ist mangelnde Transparenz und Amigo-Deals, das hinterlässt bleibenden Schaden an unserer Demokratie.“ Die SPD Politiker lobten daher die Richtlinien des Deutschen Maskenverbundes, denen zufolge alle Mitglieder einen Verhaltenskodex unterzeichnen müssen, der unter anderem vorschreibe, dass zum einen die Hauptproduktion in Deutschland liegen muss und zum anderen, dass die anständige Arbeitslöhne gezahlt werden und keine Provisionszahlungen an Politiker fließen dürfen. Der SPD Parteivorsitzende Norbert-Walter Borjans versprach sich dafür einzusetzen, dass die Aspekte der langfristigen Beschäftigungssicherung sowie eines stabilen Grundmarkts in künftige Überlegungen bei staatlichen Ausschreibungen berücksichtigt werden sollen. „Auch nach der Pandemie wird es weiterhin einen Maskenbedarf in Deutschland geben, welcher durch die geschaffene Produktionskapazität in Deutschland abgedeckt werden kann“, so Firmenchef Söhmelioglu, der alleine für den Bedarf an OP Masken für Zahnärzte und Kliniken von einem Jahresbedarf von 750 Millionen Masken ausgeht, hierbei noch nicht eingerechnet, dass sich auch in der Bevölkerung etwa bei einer Grippewelle die generelle Bereitschaft eine Maske zu tragen deutlich verändert haben dürfte. Sollte dieser Bedarf künftig aus rein deutscher Produktion bedient werden, wäre das der erste Schritt, dass Deutschland in künftigen Katastrophensituationen bei der Versorgung mit medizinischen Masken autark sein könnte.