Neben „Kaufen oder nicht kaufen“ stellt sich für mich die Frage: Was haben die Schweizer in der Diskussionen zu suchen?
Wenn wir einige Monate zurückdenken: Nach dem Volksentscheid der Schweizer gegen den Neubau von Minaretten gab es europaweit helle Aufregung; die Schweizer reagierten ihrerseits gekränkt – man solle ihre Entscheidung bitte doch respektieren.
Plötzlich dreht sich das Verhältnis um: Jetzt interessieren sich die Schweizer für Vorgänge in Deutschland. Doch warum? Die Rechtsstaatlichkeit in Deutschland ist in Gefahr!, so die Aussage der Schweizer, die sich aufregen.
Aber warum kommt jetzt diese Reaktion? Gründe, sich über das Bröckeln des Rechtsstaats zu erregen, gab es in letzter Zeit genug: Zugangserschwerungsgesetz, Vorratsdatenspeicherung …
Natürlich weil es ums Bankgeheimnis geht, das höchste Prinzip in der Schweiz. Das einzige sinnvolle Argument, mit dem sich die Schweizer dieses Mal einmischen dürften, ist aber meines Erachtens, dass der deutsche Staat durch den Kauf Belohnungen für Straftaten, die möglicherweise in der Schweiz begangen werden, nämlich das Stehlen von Bankdaten, aussetzt.
Ansonsten sollten die Schweizer, deren Staat sich zu einem nicht unerheblichen Teil aus moralisch zweifelhaften Geldern finanziert, lieber ganz still sein.

(Liebe Schweizer, auf die meine Beschuldigungen nicht zutreffen: Entschuldigung! ;-) )