Erinnerungskultur mit Marianne Schieder in Moosburg
21|10|2024
Das Thema "Erinnerungskultur" stand im Mittelpunkt eines Besuchs meiner Fraktionskollegin Marianne Schieder. Unser Tag begann mit einem Besuch im Stalag-Neustadt-Museum in Moosburg. Hier hat uns Museumsleiter und Stalagbeauftragter Martin Pschorr herumgeführt und wir erfuhren viel Wissenswertes über das Museum und die Geschichte des Stalag VII.
Das Stalag VII A war während des 2. Weltkriegs ein Kriegsgefangenenlager und wurde danach von den amerikanischen Besatzungskräften als Internierungslager genutzt. Ab 1948 kamen dann Heimatvertriebene in den Baracken unter und mit der Zeit wurde auch das umliegende Gebiet immer stärker besiedelt. So entstand ein neuer Stadtteil, die "Neustadt". Auch die Baracken wurden noch viele Jahrzehnte weiter genutzt, sei es als Unterkunft für Gastarbeiter:innen oder für Wohnungslose.
Über den gegenwärtigen Zustand der mittlerweile leer stehenden Baracken informierten Marianne und ich uns bei einem Rundgang mit den Mitgliedern des Stalagvereins und zwei Vertretern eines Münchner Architekturbüros. Das Büro hat kürzlich eine professionelle Befundsanalyse erstellt, laut der der bautechnische Zustand der drei erhaltenen Baracken noch vergleichsweise gut ist. Betont wird auch der hohe historische Wert des Ensembles.
Was mit den Baracken in Zukunft geschehen soll, besprachen wir mit dem Stalag-Verein, der die Gebäude als Gedenkort erhalten bzw. ausbauen möchte. Wir haben darüber geredet, wie man hierfür die passenden Rahmenbedingungen schaffen könnte und welche Unterstützung, etwa durch Vernetzung mit anderen Akteuren und natürlich mögliche Förderungen, hier notwendig ist.
Am Abend ging es dann weiter mit einer Diskussionsveranstaltung. Natürlich war auch hier das Stalag VII A Thema, aber wir haben uns auch allgemein über Geschichte und Erinnerungskultur unterhalten. Marianne und ich haben uns sehr gefreut, dass knapp 40 Interessierte gekommen sind. Das hat uns gezeigt: Die Aufarbeitung unserer Geschichte ist weiter aktuell. Auch wir als SPD-Bundestagsfraktion wollen keinen "Schlussstrich" - ohne wenn und aber! Dass das wichtig ist, zeigen (nicht nur) die Ergebnisse der letzten Landtagswahlen.
