Geothermiekongress in Essen
20|10|2023
In Essen findet derzeit der Geothermiekongress statt. Dort trifft sich die Branchen, mit Vertreter:innen aus Wissenschaft, Politik sowie der Wirtschaft. Dabei steht vor allem der Wissensaustausch im Vordergrund. Derzeit ist auch Sitzungswoche im Deutschen Bundestag und leider kann ich in diesem Jahr nicht persönlich daran teilnehmen. Mein Mitarbeiter Merlin Bähr ist aber vor Ort und und daher kann ich Euch zumindest ein bisschen etwas berichten.
Das Thema Geothermie wird uns in den kommenden Wochen und Monaten noch stark beschäftigen. Nach dem Trubel um das Gebäudeenergiegesetz beraten wir derzeit hier im Parlament das Wärmeplanungsgesetz – es wird die kommunale Planung der Wärmeversorgung verbindlich machen und Potentiale für Wärmenetze systematisch heben, was für Aufbruchsstimmung in der Geothermiebranche sorgt.
Das Potenzial der Geothermie ist riesig. Der Wärmesektor in Deutschland macht 56% des nationalen Energiebedarfs aus und wird lediglich zu 15% regenerativ gespeist. Studien zeigen, dass mit bereits kartierten geothermischen Reservoirs etwa ein Viertel des deutschen Wärmebedarfs gedeckt werden kann – hinzu kommen noch die Potenziale neuer geothermischer Verfahren, die unabhängiger von geologischen Voraussetzungen sind.
Allerdings braucht eine Tiefengeothermieanlage nach heutigem Stand teilweise mehr als 10 Jahre von der Planung bis Inbetriebnahme. Das ist viel zu lange – deswegen setzen wir uns im Bundestag für ein Geothermieerschließungsgesetz ein, in dem wir Verfahren vereinfachen, Kommunen besser an Projekten beteiligen, Fündigkeitsrisiken absichern und die Datenlage verbessern wollen. Wie wir das am besten hinbekommen, dazu bekommen wir beim Essener Geothermiekongress wertvollen Input – und spannende Vorführungen z. B. von sogenannten Vibrotrucks, die Daten über die Geologie des Untergrunds erfassen können.