Lücken bei der hausärztlichen Versorgung
07|02|2023
Lücken bei der hausärztlichen Versorgung sind seit längerem ein drängendes Thema in meinem Wahlkreis, derzeit besonders akut in Schrobenhausen. Gemeinsam mit meinem Grünen-Kollegen Leon Eckert habe ich deshalb einen digitalen Austausch mit Vertreter:innen der Kassenärztlichen Versorgung Bayern (KVB) organisiert. Ziel war es, mit der KVB konkrete Lösungsmöglichkeiten für die Probleme in Schrobenhausen zu finden. Die gute Nachricht ist: Die KVB ist optimistisch, dass sich die Versorgungslage in Schrobenhausen im Laufe der nächsten Monate wieder deutlich verbessert.
Nach der turnusgemäßen neuesten Berechnung der Versorgungszahlen gilt Schrobenhausen nicht mehr als "überversorgt", das heißt, die KVB-Bedarfsplanung stimmt wieder besser mit der Realität überein und es können wieder Anträge auf Kassensitze in Schrobenhausen gestellt werden, um die hausärztliche Versorgung zu verbessern. Parallel dazu läuft auch das Nachbesetzungsverfahren für die Praxis Mahl und Berger. Die KVB ist überzeugt, dass bald wieder mehr Hausärzt:innen in Schrobenhausen zur Verfügung stehen.
Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass schwierige Situationen wie in Schrobenhausen in Zukunft gar nicht erst entstehen. Dafür, dass die politischen Rahmenbedingungen für die Bedarfsplanung stimmen, setzen wir uns als SPD-Fraktion ein. Mein Kollege Leon Eckert und ich haben vor, uns an den Gemeinsame Bundesausschuss zu wenden, in dem die Kassenärztliche Vereinigung und die Krankenkassen sitzen, um unter anderem die Richtlinien für die Bedarfsplanung festzulegen.
Auch bei der Personalgewinnung brauchen wir dringend Verbesserungen. Bereits jetzt gibt es deutschlandweit nicht genügend Hausärzt:innen, um alle Arztsitze zu besetzen. Wenn wir mehr Mediziner:innen wollen, brauchen wir mehr Medizinstudierende. Die Länder müssen also mehr Studienplätze ausweisen. Und natürlich können auch die Kommunen ihren Beitrag leisten: Im Gespräch hat die KVB darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, sich als Kommune und Landkreis möglichst attraktiv und aktiv in den entsprechenden Foren zu präsentieren, damit mehr junge Hausärzt:innen in die Region kommen.