Macht der Ausstieg aus der Atomkraft unseren Strom teurer?
21|11|2023
Im April dieses Jahres haben wir erfolgreich die letzten Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet.
Unsere Stromversorgung ist stabil geblieben. Die Behauptung, dass die Abschaltung die Energiesicherheit gefährden könnte, ist falsch. Es sind – wie von allen Fachleuten vorhergesagt – kein Blackout eingetreten.
Der Strompreis ist nicht gestiegen. Auch die Behauptung, dass der Atomausstieg zu steigenden Energiepreisen führen würde, ist falsch.
Tatsache ist: Die Abschaltung der Atomkraftwerke hat sich nicht wesentlich auf die Strompreise ausgewirkt. Im September 2021 lag der Großhandelsstrompreis bei 12,8 ct/kWh, und im September dieses Jahres lag er sogar darunter bei 10,1 ct/kWh.
Weiter senken können wir die Strompreise durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien, den wir weiterhin vorantreiben. Das macht uns unabhängig, schont die Umwelt und senkt die Strompreise. Eine Win-Win-Win-Situation!
Im Frühjahr und Winter produzieren wir zum Beispiel so viel Strom, dass mit Atomkraftwerken und fehlenden Speichern häufig die Erneuerbaren vom Netz gehen müssen. Das kostet uns alle sehr viel Geld, da die Betreiber:innen für diese Stunden stillstehender Windenergieanlagen entschädigt werden. Aber auch bei den Erzeugungskosten konnte die Atomenergie in den letzten Jahren nicht mehr mithalten. Die Kilowattstunde Atomstrom kostet (je nach Studie) 8-20 Cent in der Erzeugung – Wind an Land nur 5-8 Cent die Kilowattstunde.
Gleichzeitig verwalten wir im KENFO, den ich als Kuratoriumsmitglied mit überwachen darf, über 20 Milliarden Euro, die wir konsequent anlegen müssen, um später einmal weit über 100 Milliarden Euro für die Zwischen- und Endlagerung des Atommülls ausgeben zu können – auch finanziell ein extrem schlechter Deal im Vergleich zu den Kosten von Wind- und Sonnenkraft.
Der Atomausstieg hat gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um unsere Energiezukunft nachhaltig und kosteneffizient zu gestalten.