Zu Besuch bei der Tafel in Schrobenhausen

06|11|2024

Vor kurzem habe ich gemeinsam mit der örtlichen SPD die Tafel in Schrobenhausen besucht. Jede Woche kommen etwa 180 bis 200 Abholer:innen, die Lebensmitteln für schätzungsweise 300 bis 400 Menschen in der Region mitnehmen. Darunter sind viele Geflüchtete, z. B. aus der Ukraine, aber auch viele ältere Bürger:innen, deren Rente nicht ausreicht.

Dafür, dass bei der Tafel alles glatt läuft, sorgen etwa 20 Ehrenamtliche. Eigentlich sind das aber zu wenig Aktive, um die vielen Aufgaben zu stemmen. Insbesondere Fahrer:innen werden dringend gesucht! Und auch bei der Ausgabe würde man sich über mehr Helfer:innen freuen. Generell ist es aber mittlerweile so, dass die Arbeit einfach zu viel ist, um sie rein ehrenamtlich zu bewältigen.

Die Leiterin der Tafel, Verena Bartelmann, hat ihre Aufgabe bislang quasi als unbezahlten Vollzeitjob erledigt. Mit dem Jahreswechsel wird sich dies ändern: Verena Bartelmann zieht sich nach vielen verdienstvollen Jahren aus der aktiven Arbeit zurück und die Malteser übernehmen in Person von Padma Mahl die Leitung der Tafel hauptamtlich.

Mein Besuch hat mir wieder einmal gezeigt, was für wichtige Arbeit ehrenamtlich Aktive leisten. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar und wünsche mir auch, dass wir ihnen insgesamt noch mehr Wertschätzung entgegen bringen. Der gesellschaftliche Beitrag, den die Tafeln leisten, ist auf jeden Fall riesig. Sie bieten ein soziales Netz für alle, die bedürftig sind – zum Beispiel auch für die, die sich aus Scham nicht trauen, im Alter Grundsicherung zu beantragen.

Ich bin aber auch der Meinung, dass die Tafeln oftmals eine Lücke füllen, die es eigentlich gar nicht geben dürfte. Sie sind für mich immer auch ein Auftrag, unseren Sozialstaat weiter zu verbessern. Unser Ziel ist es, dass immer weniger Menschen auf solche Einrichtungen wie die Tafeln angewiesen sein sollten. Deshalb stellen wir uns auch klar gegen Forderungen, den Zugang zum Bürgergeld einzugrenzen oder zu erschweren - was von Rechts ja leider immer wieder gefordert wird.

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